Gerne schreibe ich an dieser Stelle ja was über und mit Märchen. Eine faszinierende Welt, die viel über das menschliche Zusammenleben, über Ängste und über Moden sagt. Viele Zahlen z.B. kehren in Märchen wieder. Nehmen wir mal die drei: drei Söhne oder Töchter, drei goldene Haare, drei Versuche...
Viele Märchen spielen auf Schlössern oder auf Burgen. Dort hat es ja alles, was ein gutes Märchen braucht. Schloßturm, Burgfried, Mauern, Wassergraben, Folterkammer und Verließ.
Vor gar nicht allzulanger Zeit hatte ich die Gelegenheit, mit ein paar lieben Bekannten eine Nacht auf einer Burgruine zu verbringen. Ganz allein, ohne andere Besucher und hoch offiziell! Hier war alles zu sehen: der Burgfried, einige erhalten Räume, etliche verfallene Burgteile, ein Wachturm mit Verließ.
Es heißt, dass auf dieser Burg die Tochter eines früheren Burgherrn in einen einfachen Knecht verliebt war. Der Burgherr fackelt nicht lange, köpft den Knecht und sperrt seine Tochter in ein kleines Verließ - gerade mal so groß, dass eine Person darin stehen oder sitzen kann. Durch eine kleine Öffnung wird sie (die Tochter) mit Nahrung versorgt. Kein Happy End. Nachdem die Tochter in ihrem Gefängnis verstorben war, ging ein Spuk auf der Burg um. Bis heute soll es dort Geister geben.
Nun, unsere Nacht auf dieser Burg war weniger gruselig. Klar, an manchen Stellen dort hatten wir schon den Eindruck, nicht allein zu sein. Die Atmosphäre veränderte sich, die Geräuschkulisse ist des Nachts auch so vollkommen anders als tagsüber. Am merkwürdigsten klang eine Art elektronisches Piepsen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen.
Ach, hätten wir nur unseren Experten Peety gefragt! Es stellte sich heraus, dass wir Gäste bei einem Froschkonzert waren...
"... ey Alte, machma halblang! *Froschkonzert*!!! Bissken mehr Respekt, bitte - schließlich dient diese Art der Kommunikation unserer Arterhaltung...!
Quack!"